Begonnen wird beim Abbau mit dem Entfernen der auf dem Abraum wachsenden Pflanzen (Bäume, Sträucher etc.). Die sehr dünne Schicht Mutterboden wird gesondert gelagert, um bei der späteren Rekultivierung wieder eingebaut zu werden. Unter dem Waldboden liegt eine ca. 50 – 100 cm dicke Lehmschicht durchsetzt mit verwitterten kleineren Steinen. Dieses Material wird als Abraum bezeichnet und zur Verfüllung der Gruben benutzt, die nach dem Abbau des nutzbaren Felsmaterials entstehen.
Die Entfernung des Deckgebirges erfolgt mit schwerem Gerät (Bagger, Radlader). Während dieser Arbeiten kann ein erfahrener Baggerführer schon erkennen, wo sich natürliche Spalten und Risse im Felsen befinden. Diese Klüfte, die max. 1 – 2 cm breit sein können, ziehen sich in der Regel durch den gesamten Felsen, falls keine Störungen (Verschiebungen, eingelagertes versteinertes Holz, Kohle, Lehmeinschlüsse etc.) vorhanden sind.
Wenn der Abbau des Felsmaterials beginnt, welches aus einzelnen Blöcken von bis zu 12 m Länge und 6 m Breite vorkommen kann, fällt zuerst eine Schicht von bis zu 3 m Stärke an, die aus dünnem schollenartigem verwittertem Gestein besteht.
Dieses Material wird je nach Qualität (Festigkeit, Größe, Oberfläche) für die Weiterverarbeitung grob sortiert und den entsprechenden Arbeitsebenen (Stoßplätzen, Spaltmaschinen, Brecher) zugeführt und dort zu Polygonplatten, Randsteinen und Mauersteinen etc. verarbeitet.
Das unbrauchbare Material wird wieder verfüllt. Diese Schichtfolgen können in den meisten Fällen mit dem Bagger abgebaut werden.
Bis zu diesem Zeitpunkt können die Abbauarbeiten von oben, d.h. mit den Geräten auf dem Felsen stehend, durchgeführt werden.
Danach stößt man auf Bänke (Schichten), die dicker und kerniger sind. Hier müssen zum Abbau Lockerungssprengungen durchgeführt werden, bevor der Bagger wieder eingreifen kann.
Der Gewinnung richtet sich jetzt nach der Höhe der anfallenden Bänke. Diese sind durch Trennschichten (Mergel oder eingeschwemmter Lehm, ca. 0,5 – 1 cm stark) horizontal von den darunterliegenden Bänken getrennt.
Unterhalb dieser Lagerfugen, baut man sich aus dem anfallenden Abraum eine Arbeitsfläche für Bagger und andere Geräte, um seitlich oder von vorne die Steine zu gewinnen.
Wenn das Material eine Stärke von 30 – 50 cm erreicht wird mit Stoßkeilen, Hydraulikhämmern gearbeitet und die Blöcke durch Lockerungssprengungen gelöst. Je weiter man in die Tiefe kommt, werden die Steine immer dicker und kerniger.
Einige Blöcke können in einer Tiefe von 8 – 10 m bis zu 20 m³ groß sein. Dieses Material wird als Werkstein weiterverarbeitet und gesägt.
In unserem Steinbruch kann so lange abgebaut werden, bis man unweigerlich auf eine Mergel-Schieferschicht stößt auf der die 12-14 m hohe Sandsteinschicht aufliegt. Diese lässt wenig Wasser durch, so dass später „Teiche“ entstehen. Nach Ende des Abbaus – wenn der Steinbruch nichts mehr hergibt – wird er rekultiviert. Das heißt er wird wieder aufgefüllt und bepflanzt.